Vielleicht kommt Dir dieses Gefühl bekannt vor: Die Welt um dich herum scheint sich in rasanter Geschwindigkeit zu drehen, überall sprießen neue Möglichkeiten, Ideen, Herausforderungen. Doch anstatt auf den Zug aufzuspringen, Chancen zu ergreifen und Probleme anzugehen, fühlst Du Dich wie gelähmt, weißt nicht, wo Du starten sollst und welcher der nächste richtige Schritt ist. Du bist festgefahren im eigenen Gedankenkarussell.

Auch wenn es kontraproduktiv klingen mag: Das Beste was du tun kannst, um wieder in Bewegung zu kommen, ist stehenbleiben. Stehenbleiben und nachdenken.

Und worüber, fragst Du Dich jetzt? Diese Denkanstöße können Dir helfen, Deinen Fokus wiederzugewinnen und neue Energie zu tanken:
 

1. Denke über Deinen Input nach

Viele Menschen gehen zur Arbeit (oder in diesen Tagen an den Küchen- oder Wohnzimmertisch), öffnen ihr Postfach und fühlen sich bereits erschöpft. Es wimmelt an neuen Anliegen, Fragen, Forderungen – manche mehr, manche weniger relevant. Überfordert von der Flut an Nachrichten, überfliegst Du den stetig wachsenden Stapel und befasst Dich sporadisch mit den aktuellsten oder augenscheinlich dringendsten Mails. Dein Tag wird von Reaktionen statt Entscheidungen bestimmt. Du befindest Dich in einer gefühlten Dauerkrise.

Und dabei sind E-Mails nur eine mögliche Ablenkungsquelle – dann wären da noch berufliche und private Chats, Anrufe, Familienangelegenheiten und eine Menge weiterer “Input”, der um Deine Aufmerksamkeit buhlt.

Doch nicht jeder dieser Inputs benötigt eine sofortige Reaktion oder intensive Auseinandersetzung. Frage Dich bei jedem neuen Anliegen, das an Dich herangetragen wird:

  • Muss ich etwas tun? Oft vergessen wir die simple Tatsache: Nicht alles erfordert unmittelbare Maßnahmen, Du musst nicht immer den “Reply”-Button drücken. Bei manchen Themen lohnt sich ein Follow-Up, viele andere kannst Du zur Kenntnis nehmen und dann zur Seite legen.
  • Muss ich jetzt etwas tun? Falls Deine Reaktion nur wenige Minuten in Anspruch nehmen würde – z.B. ein kurzes Telefonat oder eine Mail – kümmere Dich am besten sofort darum. So streichst Du das Thema schnell aus Deinem Kopf, ehe neue Themen hinzukommen.
  • Kann ich mir einen Reminder einstellen? Wenn ein Thema keine unmittelbare Handlung erfordert, stelle Dir eine Erinnerung im Kalender ein oder schreibe es auf Deine To-Do-Liste für später. Definiere eine Deadline, um sicherzugehen, dass das Thema nicht untergeht.

2. Denke über Deine To-Dos und Not-To-Dos nach

Wenn wir von To-Do-Listen sprechen, lohnt sich immer auch ein Blick auf die Not-To-Do-Liste. Schaue Dir Deine Aktivitäten der letzten Wochen an und reflektiere, welche davon du in Zukunft aufhören kannst zu tun – zum Beispiel, weil sie sich als ineffizient oder nicht zielführend erwiesen haben. Schreibe diese Dinge auf eine Liste.

Und dann wäre da noch die andere Liste – die mit den Dingen, die Du tatsächlich erledigen möchtest. Um Deine Aufgaben zu priorisieren, scanne Deine Liste nach dem MIT (Most Important Task) des Tages und versuche, diesen als erstes zu erledigen.

Alternativ kannst Du Deine Aufgaben auch nach der benötigten Energie sortieren, die Dir deren Umsetzung abverlangt. Beobachte, zu welcher Tageszeit Du üblicherweise am produktivsten bist und lege herausfordernde Projekte in diese Zeit.

3. Denke über Deine Entscheidungen nach

Je größer eine Entscheidung, desto mehr Zeit solltest Du investieren, darüber nachzudenken und verschiedene Optionen abzuwägen. Mache Dir eine Liste, welche Möglichkeiten zur Auswahl stehen und bewerte jede Option anhand der folgenden vier Fragen: 

  • Was ist der “Return of Investment” für die Zeit, das Geld und andere Ressourcen, die ich in diese Entscheidung stecke?
  • Wie setze ich meine Entscheidung um?
  • Wen beeinflusst diese Entscheidung und in welcher Form?
  • Wäre ich mit dieser Entscheidung nachhaltig glücklich?

4. Denke über Deine Learnings des Tages nach

Nimm Dir 10 Minuten Zeit, um Deinen Tag zu reflektieren. Am besten suchst Du Dir dafür einen ruhigen Ort, schließt die Tür zu Deinem (Home) Office oder drehst eine Runde an der frischen Luft. Stelle Dir folgende Fragen: 

  • Wir erfolgreich habe ich heute meine To-Dos abgearbeitet?
  • Mit welchen Herausforderungen war ich konfrontiert?
  • Hab ich ein Ergebnis erzielt, das für mich / meinen Kunden / meine Kollegen einen echten Mehrwert stiftet?
  • Was mache ich morgen anders?

5. Und wenn Du wirklich keine Zeit hast…

… versuche, Deine Gedanken zumindest einer Frage zu widmen: Welche eine Sache könnte ich regelmäßig tun, um einen wirklich positiven Unterschied in meinem Leben zu machen? (angelehnt an “Die 7 Wege zur Effektivität” von Stephen Convey)

Wir versprechen Dir – es lohnt sich! Denn auch wenn Dir gerade so gar nicht nach innehalten ist: Ungestörte Denkzeit ist eine der wichtigsten Zutaten für ein produktives und kreatives Leben.