Ein Jahr nach Beginn der Pandemie manifestiert sich bei vielen Remote Teams das Gefühl, permanent auf Sparflamme zu laufen. Neben der angespannten Gesundheits- und Wirtschaftslage, prägen endlose virtuelle Meetings, mangelnde Sozialkontakte und Homeschooling den Alltag. Lockdown-Müdigkeit macht sich breit.
Lange war effizientes Zeitmanagement einer der wichtigsten Hebel für Produktivität – nun rückt Energiemanagement immer stärker den Fokus. Wir stellen drei Strategien vor, wie Du mit Deiner eigenen Energie und der Deines Teams haushalten und neue Motivation für die virtuelle Zusammenarbeit schaffen kannst.
Kognitiven Ballast abwerfen
Wenn Du im Zuge der Pandemie erstmals für längere Zeit im Home Office gearbeitet hast, wirst Du festgestellt haben: Die Anzahl an digitale Tools, mit denen Du täglich arbeitest, ist um ein Vielfaches gestiegen. Das ist auf der einen Seite gut und bereichernd, denn Tools helfen Dir, Deine Arbeit zu organisieren und Dich innerhalb Deines Teams abzustimmen. Gleichzeitig kann es ganz schön überwältigend sein und Deinen Fokus stören, wenn jede Minute neue Updates oder Chat-Nachrichten aufploppen – mal ganz abgesehen von potenziellen Ablenkungen durch die Familie, Social Media, Deinen Hund….
Eine bewährte Technik zur Bewältigung kognitiver Belastung ist das so genannte “Time-Boxing”. Die Idee: Du definierst Zeitfenster für bestimmte To-dos und blockierst beispielsweise Deinen Kalender, damit Dich innerhalb dieser Zeiten niemand stört. Bei Chat-Tools wie Slack oder Teams kannst Du außerdem Deine Benachrichtigungen für diese Zeit pausieren, um Dich nicht von neuen Updates ablenken zu lassen.
Besser noch: Du kategorisierst Deine Zeitfenster im Kalender auf Basis des Denkstils, der für die jeweilige Aufgabe benötigt wird – beispielsweise über die Farb-Label der E-Mail-Tools.
Wenn Du neu in der Whole Brain® Welt bist, fragst Du Dich jetzt bestimmt: Woher weiß ich, welche To-dos ich wann am besten umsetze?
Dein HBDI® Denkstilprofil verrät Dir, welche Denkmuster Du präferiert einsetzt und welche Dir weniger gut liegen. Es gibt auch Auskunft darüber, inwieweit sich Deine Denkpräferenzen unter Stress verändern und zu welcher Tageszeit Du die meiste Energie hast. Wenn Du beispielsweise morgens nach dem ersten Kaffee vor Motivation strotzt, solltest Du analog zu Brian Tracys “Eat that Frog” mit den To-dos starten, die Dich am meisten Energie kosten und im Laufe des Tages umso schwerer fallen würden. Die Aufgaben, die Dir ohnehin leicht fallen, schaffst Du auch noch easy mit etwas weniger Energie am Nachmittag.
Früher Vogel oder Nachteule?
Routinen und Flow-Zustände entwickeln
Eine weitere Maßnahme, wie Du Deinen Tag produktiver gestalten und Entscheidungsmüdigkeit und Prokrastination vorbeugen kannst: Schaffe Routinen rund um Deine verschiedenen Denkstile.
Wenn Du beispielsweise den Vormittag immer für kreative Projekte nutzt und den Nachmittag für Meetings einplanst, musst Du zu Beginn Deines Arbeitstages bereits zwei Entscheidungen weniger treffen. Aufwachen, Kaffee holen, kreativ werden.
Nimm dir mittags bewusst Zeit für eine Pause abseits vom Laptop. Drehe eine Runde an der frischen Luft oder setze Dich mit Deinem Mittagessen auf den Balkon. Wenn Dir nach Austausch ist, lade Deine*n Kolleg*in zu einem gemeinsamen virtuellen Spaziergang am Telefon ein.
Im Büroalltag ergeben sich solche Routinen meist ganz automatisch: Du verabredest Dich zum Lunch, triffst Kolleg*innen an der Kaffeemaschine oder nutzt die Mittagspause für Erledigungen. Im Home Office hilft es, sich selbst feste Routinen und Zeitfenster zu setzen, um Struktur in den Arbeitstag zu bringen und einen guten Flow zu ermöglichen.
Dass Routinen und Flow-Zustände die Produktivität fördern, konnten mittlerweile übrigens diverse Forschungen belegen. Der Kognitionswissenschaftler Ronald T. Kellogg zum Beispiel untersuchte die Wirkung ritualisierter Abläufe im Kontext von Schreibprozessen und konnte zeigen, dass die Umgebung, Zeitpläne und Rituale sich positiv auf die Produktivität des Schreibers auswirken. Wo, wann und wie Du Deine To-dos erledigst, beeinflusst also maßgeblich, wie leicht sie Dir von der Hand gehen.
Mit der Herrmann Plattform die Teamenergie managen
Die Herrmann-Plattform kann Dir und Deinen Team beim Energiemanagement helfen, indem sie auf anschauliche Art und Weise Erkenntnisse liefert, was Euch bei Eurer Zusammenarbeit Energie liefert – und was sie Euch raubt. Du kennst die Herrmann Plattform noch nicht? Melde Dich gern für eine unserer kostenlosen Plattform-Demos an.
Das HBDI®-Profil jedes Teammitglieds und seine persönlichen Anmerkungen geben wertvolle Einblicke in die Denkweisen und den Energiehaushalt jedes einzelnen: Wen treibt was an, wo entstehen Frustrationen? Wer ist eher nachtaktiv und wer in den frühen Morgenstunden am produktivsten?
Im "Über mich"-Bereich kannst Du Dein Profil um persönliche Anmerkungen ergänzen.
Als nächstes erstellt ihr ein Energielevel-Diagramm, das jedes Teammitglied mit seinen Denkstilpräferenzen erfasst. So ist auf einen Blick ersichtlich, wann sich wer am besten mit Aufgaben befassen sollte, die ein hohes Maß an Energie von ihm fordern. Diese Insights könnt ihr dann zum Beispiel bei der Planung eines neuen Teamprojekts berücksichtigen, um besser mit euren gemeinsamen Ressourcen zu haushalten.
Dein Stressprofil zeigt, wie sich Dein Denken unter Druck verändert.
Auch wenn es sich mühsam anfühlt, können wir Dir versprechen: Ein bewussterer Umgang mit Deiner Energie kann viel bewirken – besonders in herausfordernden Zeiten wie diesen.
Du und Dein Team oder Unternehmen stehen vor einer akuten Herausforderung und ihr dreht Euch im Kreis? Wir unterstützen Dich gerne! Schildere uns Deine Situation und finden gemeinsam eine Lösung. #forabetterworkinglife